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Folgende Dokumentationen sind Auszüge aus Büchern des 19. und 20. Jahrhunderts. Diese geben einen sehr guten Einblick in das Produktionsumfeld und die sozialen Verhältnisse des Nadlerwesens in Reifenberg.

Hoher Taunus - Gottlieb Schnapper Arndt, 1883 (PDF)

Schnapper-Arndt beschrieb 1883 die sozialen Verhältnisse in fünf Hochtausdörfern und untersuchte die dortige Industrie nach statistischen Gesichtspunkten. Diese Sozialstatistik gibt einen hervorragenden Einblick in die Zeit und beleuchtet auch das Nadlergewerbe.

Das hier vorliegende PDF ist aus der Original-Ausgabe von 1883 erstellt. Darin waren Statistiken enthalten, die in späteren Auflagen fehlten.

In dem Buch stießen wir auch erstmals auf den Hinweis, dass die Nadlerindustrie in Reifenberg, neben Hachenburg, das einzige Gewerbe dieser Art in Nassau war. Schnapper-Arndt behauptete sogar, sie sei einzigartig in Nassau gewesen.

Die Heimarbeit - Meta Kraus-Fessel bei Paul Arndt, 1914 (PDF)

Einen sehr detaillierten Einblick in die Drahtwarenfabrikation gibt der Bericht von Meta Kraus Fessel, den sie 1914 bei Paul Arndt veröffentlichte. Hierin sind nicht nur die Waren- und Produktionsprozesse beschrieben, sondern auch, wie eine der hiesigen Drahtwarenfabriken 1914 ihre Produkte in Verbindung mit Heimarbeit herstellte. Allein diese Fabrik beschäftigte damals etwa 200 Leute.

Außerdem sind die Hintergründe beschrieben, warum die Korsettstab-Produktion der Firma Heinrich Usinger (Vorgänger der Firma Herr) relativ abrupt endete. Ursache dafür war, dass ein Syndikat kaum umsetzbare Vorgaben machte. Das Haus brannte schließlich inklusive des Arbeitsaals ab.

Bericht der Nassauischen Kunst- und Gewerbeausstellung, 1863 (PDF)

In dieser Dokumentation wird über die Kunst- und Gewerbeausstellung des Jahres 1863 in Wiesbaden, darunter auch über die Reifenberger Nagelschmiede- und Drahtwaren-Fabrikation, berichtet. Darin ist ebenfalls belegt, dass Reifenbergs Nadlerindustrie in Nassau nur einen einzigen Konkurrenzbetrieb, und zwar den in Hachenburg hatte.

Der Bericht enthält ein Interview mit dem Niederreifenberger Lehrer Franz Wengel. Dieser heiratete die Witwe des Drahtwaren-Herstellers Johannes Bassing und war daher in Niederreifenberg mit dem Thema sehr stark verzahnt. Aus dem bassing'schen Betrieb entstand später die Korsettstab-Firma des Heinrich Usinger.

Schulchroniken von Reifenberg 1817 bis 1929 (PDF)

Aus drei Schulchroniken (Reifenberg, Oberreifenberg, Niederreifenberg) werden Auszüge zum Thema Nadler und Drahtwarenverarbeitung aufgezeigt.

Die Lehrer berichten über das damalige Ausmaß der Kinderarbeit, aber auch wie diese im Hause stattfand und liefert dazu statistische Daten.

Ein aus einer Nadlerfamilie stammender Lehrer berichtet kurz über seinen Lebensweg. Dieser wurde von dem oben erwähnten Lehrer Franz Wengel unterstützt.