Dass Geneaologie nicht langweilig ist, soll der folgende, kurze Artikel aus aktuellem Anlass zeigen. Durch zwei Neu-Eintritte in den Geschichtsverein ergaben sich neue Informationen und Zusammenhänge der Familie Knippler, da beide Mitglieder mit der Familie verwandt sind. Da bereits einige genealogische Informationen vorliegen, soll in absehbarer Zeit ein Stammbaum der Knipplers erstellt werden.
Bei einer kurzen Recherche zeigte sich überraschend, dass diese Familie bereits seit deutlich über 300 Jahren in Reifenberg lebt und somit zu den Ältesten gehört. Das frühste gefundene Mitglied der Familie Knippler war ein Ferdinand Knippler, der am 28. Juli 1750 eine Maria Johanna Vest heiratete. Als Vater von Ferdinand wird dort ein Georg Knippler genannt, der mit einer Anna Elisabetha verheiratet war. Die Mutter war allerdings zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben. Maria Johannas Eltern waren Johann Philipp Vest und eine Amalia.
Zuvor findet sich in den Kopulationsbücher kein Knippler mehr, sondern nur ein aus Ravensburg stammender Johann Georg "Knöpfler". Dessen Eltern sind Johann Knöpfler, verheiratet mit Anna Maria. Am 5. Oktober 1714 heiratete er in Reifenberg Anna Elisabetha Hammer, Tochter von Georg Hammer und Maria Elisabeth.
Zweifellos ist dieser Johann Georg Knöpfler der Vater von Ferdinand Knippler. Aber wie kam es zur Änderung des Nachnamens?
Die Ursache liegt, unserer Meinung nach, wie so oft in der Zersprechung durch den lokalen Dialekt. Aus "Knöpfler" wurde vermutlich im Reifenberger Platt "Kneppler", weil Knöpfe ja schließlich in Hessen "Knepp" sind. Da liegt es nahe, dass aus "Knöpfler" zuerst "Kneppler" und schließlich "Knippler" wurde.
Wie eine kurze Stichprobe bei der Namensverteilung in Deutschland mit der Geogen-Datenbank zeigt, ist der Name "Knöpfler" auch heute noch in der Ravensburger Gegend extrem verbreitet. Knippler hingegen, gibt es nahezu ausschließlich im hiesigen Gebiet. Es erscheint daher offensichtlich, dass es den hiesigen Knöpflers in unserer schönen Gegend bereits seit über 300 Jahren sehr gut gefällt.
Wer übrigens die Schrift nicht gut oder gar nicht lesen kann: Wir empfehlen die Teilnahme am aktuellen "Lesekurs der altdeutschen Schrift" ab 5. Oktober beim Geschichtsverein Reifenberg.