Zierleiste v01

Veröffentlicht bei PLE am 08.11.2015


Auf unserer Stammbaum-Webseite habe ich nun auch den Großteil des Stammbaums der "von Reiffenberg" eingepflegt. Es fehlen zwar noch etliche Daten (Geburten, Todestage, Heiraten), aber die familiären Zusammenhänge sollten daraus ersichtlich sein. Ich bin mir sicher, dass der ein oder andere dort noch Fehler finden wird. Diese bitte gerne an mich melden. Natürlich auch Infos über Erweiterungen o.ä. . Die Rödel von Reiffenberg will ich später noch hinzufügen, ebenso die von Hattstein.

Eine besondere Überraschung fand ich bei der Pflege des Stammbaums. Der bekannte Dichter und Theologe "Erasmus Alberus" arbeitete als Lehrer in Oberursel, hier ist sogar eine Straße nach ihm benannt. Er ist in der Nähe von Friedberg aufgewachsen, es gibt dort auch ein Erasmus Alberus Haus. Er verbreitete damals intensivst die Lehren Martin Luthers. Sicher werdet Ihr fragen: was hat das nun mit Reifenberg zu tun ?

Als ich gestern den Stammbaum einpflegte, fiel mir auf, dass einer der Reifenberger Adeligen (Philipp von Reiffenberg) offensichtlich mit einer bürgerlichen aus Arnoldshain einen Sohn hatte. Dieser nannte sich "Henne von Arnoldshain". (jetzt nur nicht durchdrehen, liebe Arnoldshainer, die Burg bekommt ihr trotzdem nicht ! ;-)) ). Als ich des adeligen Arnoldshainer Stammbaum nach verfolgte, um zu sehen, ob er noch lebende Nachkommen haben könnte, stieß ich dort auf die Familie Alber und schließlich auch auf Erasmus Alber. Der Name Alberus stammt eigentlich aus dem Lateinischen, denn er hieß eigentlich "nur" Alber.

Dies lässt einiges in einem anderen Licht erscheinen, denn Erasmus Alberus arbeitete damals auchin der Burg Hattsteiner kopierte das komplettes Archiv von Konrad von Hattstein. Es gibt sogar ein "Loblied auf Konrad von Hattstein", was eigentlich ein Gedicht ist, welches er damals als Auftragsarbeit für ihn schrieb. Ich muss es mal raussuchen und hier einstellen, H.P. Mielke hatte das mal in den Oberurseler Geschichtsblättern 1975 veröffentlicht. Die theologische Seite und auch die Verwandschaft mit den von Reiffenberg war mir allerdings vollkommen neu.

Interessant ist dies deshalb, weil auf Hattstein nicht nur mit Erasmus Alberus einer der offensichtlich vehementesten Verbreiter der lutherischen Glaubens weilte, sondern auch Franz von Sickingen, der letzte Ritter, der ebenfalls für die Freiheit der Lutherische Lehre kämpfte. Darüber hinaus waren die Reiffenberger auch noch mit den von Hutten verwandt, denn Hans Heinrichs Großmutter war Margarethe von Hutten. Ihr Vater Frowin von Hutten wiederum war der Gönner von Ulrich von Hutten, einem weiteren Verfechter der lutherischen Lehre (welcher eng mit Franz von Sickingen und Martin Luther befreundet war). Frowein half auch damals bei der Flucht Martin Luthers ihn zu verstecken. Somit erscheint also Hattstein (und auch Reifenberg) geradezu als ein wahrer Hort des Luthertums. Dass Eramus Alberus damals bei den Hattsteinern verweilte, könnte durchaus also auch im entferntesten Sinn familiäre Gründe gehabt haben, wie uns ja dessen Stammbaum andeuten könnte.